· 

Meine Antworten auf einige gestellte Fragen


Vorab, die positive Resonanz auf meinen abgesagten Wurf in diesem Jahr, die hat mich wirklich gefreut. Trotzdem, es blieben einige Fragen bei den Interessenten offen, warum ich denn so vorsichtig bin und die möchte ich hier noch einmal beantworten.   



Oben ein Bild meiner Rosalie, ich habe es auch damals im Blog veröffentlicht. Gut sieht sie aus, ihren wirklich mächtigen Bauchumfang kann man nur erahnen. Aber er war schon immens! Ich messe nicht, ich wiege nicht, es wird nur vorsichtig gefühlt. Ca. eine Woche vor dem Geburtstermin, so ist es auch meistens, sind sie dann auch zu spüren, die Kleinen! Sie strampeln, sie drängeln, volle Aktivität im Bäuchlein meiner Hündin.  


Alles ist vorbereitet, klar, das macht einfach nur Spaß. Kleine Spaziergänge macht sie zum Ende der Trächtigkeit noch mit, dankbar nimmt sie die Hilfe beim Einsteigen in's Auto an. Liebevoll wird sie mehrfach am Tag gefüttert, meine trächtigen Hündinnen genießen diese Rangstellung im Rudel immer wieder ausgiebig. Natürlich ist auch der Tierarzt informiert, denn wer meint, er kommt ohne dieses Sicherheitsnetz aus, der ist ziemlich unbedarft, so drücke ich es einfach mal aus. Bei mir gibt es das nicht, denn ich trage die volle Verantwortung für meine Hündin, sie ist absolut abhängig von mir und meiner Voraussicht! 


Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass, wer wie ich, über vierzig Jahre Hunde züchtet, einfach zu viel erlebt hat und auch um dieses Glücksgefühl weiß, wenn dann ein Wurf ohne Komplikationen zur Welt gekommen ist. Denn ich habe gelernt, das ist nicht selbstverständlich!

Und hier ist er schon, der erste der vielen Stolpersteine, die sich uns nun mit COVID-19 zeigen und nicht mal so eben zur Seite geräumt  werden können. Abgesehen vom Deckakt, den gesamten vorherigen Untersuchungen, die da schon nur so ablaufen würden: Hündin an der Türe beim TA abgegen, die Untersuchungen könnte ich aus der Ferne beobachten, könnte sie nicht halten, bei Untersuchungen, die bei Hündinnen nicht grade Begeisterung hervor rufen. Also da wären zum Beispiel Abstrich, Blutentnahme, eventuell Untersuchung mit dem Spekulum! Sie überstehen das, klar, Zuchthunde sollten bei so etwas nicht zusammen brechen oder ein Trauma erleiden. Aber ich will dabei sein, unterstützend an ihrer Seite!

Der Deckakt wird auch nicht anders ablaufen, denn zur Zeit, wer weiß wie lange noch, gelten auch hier die gesetzlich vorgegeben Abstandsregeln. (Ich könnte ja mit einem Infektionsanzug arbeiten, eine solche Frage kam auch, aber ich denke, das war als Witz gemeint, hoffe ich wenigstens!)

Eventuell dann noch der Ultraschall, auch ohne mich als Hilfe, Danke, muss ich nicht haben und meine Hündin erst recht nicht! 


Aber noch viel ausschlaggebender für meinen verschobenen Wurf in diesem Jahr ist eine nicht garantierte eventuelle Notversorgung meiner Hündin während der Geburt oder nach dem Wurf! Natürlich habe ich einen Tierarzt, der, wenn es nötig sein sollte, auch in's Haus kommt. Das macht er übrigens zu jeder Tages- oder Nachtzeit! Aber was ist, wenn Komplikationen auftauchen, die nicht mal so eben bei mir Zuhause behoben werden können. 

Allein diese Vorstellung reicht mir schon!  


So, hier ging es erst einmal um die Hunde, klar. Und wir Menschen? Wir laufen doch schon einige Zeit rum wie kaserniert, ich kann's nicht anders ausdrücken! In meinem kleinen Ort zum Teil mit Atemschutzmasken, ich weiß von einer Vielzahl von Infizierten, die mit der gesamten Familie unter Quarantäne stehen. Ich denke, das ist überall so und das Risiko für jeden Einzelnen ist nicht zu unterschätzen. Nun ist nie auszuschließen, während eines Wurfes auch mal krank zu werden, ist mir auch schon passiert. Freunde haben mir dann geholfen, wie gut, wenn man solche Freunde hat. Aber bei der Erkrankung COVID- 19 sieht das nun mal anders aus. Keine Besuche und man darf nicht aus dem Haus! Wäre schon schlimm genug mit den erwachsenen Hunden, aber dann noch mit einem Wurf! Wie sagt man so schön: Da ist die K... am Dampfen!!

 Ich gehe davon aus, alles deutet ja darauf hin, dass die Einschränkungen des Alltags in der nächsten Zeit sicher gelockert werden, aber die Infektionsgefahr, darüber wird sich wohl jeder im Klaren sein, wird dadurch nicht weniger.

Es ist nun mal wie es ist: Wir werden leider noch einige Zeit mit diesem Risiko, auch selbst zu erkranken, leben müssen. 


Auf diese Risiken habe ich nun mal keinen Einfluss, ich bin ihnen einfach nur ausgeliefert. Mir ging es aber nur darum, mich und meine Hunde zu schützen.

Und sind wir doch mal ganz ehrlich! Es geht doch auch mal ohne einen Wurf. Um so größer ist die Freude auf das kommende Jahr, auf ein Leben (hoffentlich) ohne COVID-19! 

Der Wurf wird dann nach geholt, in einer freudigeren Stimmung als jetzt, voller Elan und wie immer voller Begeisterung!



Denn es gibt doch noch ein Leben nach diesem verfluchten COVID-19!!

Und weil wir kurz vor Ostern sind: Die Libertin's und ihre Züchterin wünschen Ihnen ein frohes Osterfest!

"Und bleiben Sie gesund!" 


8.4.2020

Kleiner Nachtrag: Heute morgen nach dem Spaziergang mit meinen Hunden kam die Nachricht im Radio: In den Vereinigten Staaten gab es an einem Tag zweitausend Tote durch COVID-19. Davon die meisten in der Stadt New York! Die wissen noch nicht einmal wohin mit den Leichen! Was für ein unbeschreibliches Leid in der ganzen Welt. Dann geht es bei mir durch den Kopf, welch ein enormes  Glück wir alle doch haben, in einem Land wie dem unsrigen leben zu können. Unser Gesundheitssystem, zwar mit kleinen Schwächen, aber es funktioniert. Dazu Politiker, die besonnen und kompetent reagieren. (Ich weiß, Kritiker gibt es immer!) Unsere Gesellschaft entwickelt auf einmal eine längst verschütt gegangene Solidarität. Bei mir gegenüber im Haus sehe ich ständig hilfsbereite junge Leute, die mal wieder für ältere Menschen Lieferdienste übernehmen. Das hätte ich vor einigen Monaten bei unserer heutigen sich ständig beschwerenden Jugend nicht für möglich gehalten. Ich erfahre auch im eigenen Bekanntenkreis, wie hart es für manche Familien ist. Fehlendes Einkommen macht den Menschen Sorgen, ich nehme Anteil daran, es geht nicht spurlos an mir vorbei. Da kann man doch nicht einfach weiter machen wie bisher, da heißt es inne halten, bremsen, entschleunigen und vor allem danach handeln. In der letzten Zeit habe ich auch an mir selbst festgestellt, was soziale Isolation bedeutet, um so mehr habe ich mich über Mails und Anrufe mit der Frage gefreut, wie es mir und den Hunden denn so geht! Ich war einfach nur, wie sagt man: Baff!!

Allen kann ich dazu nur Danke sagen und wünsche, dass auch sie gesund und mit nicht zu großem Schaden durch diese Zeit kommen.

Übrigens ist eine meiner Hündinnen, mit der ich einen Wurf geplant hatte, seit heute heiß. Und meinen frühzeitigen Entschluss, in diesem Jahr keinen Wurf in die Welt zu setzten, sehe ich angesichts unserer derzeitigen Situation als die einzig richtige Entscheidung an.        


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Uschi Friedmann (Freitag, 10 April 2020 15:53)

    Liebe Frau Herrenbrück,
    ganz lieben Dank für diesen Beitrag.
    Es fühlt sich zur Zeit alles "unwirklich" an und ich kann meine innere Nervosität nie ganz ablegen. Ich habe mich vor ein paar Tagen mit einer Bekannten unterhalten, die zur Zeit Welpen hat - kein Schapendoes -. Sie ist eine sehr verantwortungsvolle Züchterin und hat große Sorgen, wie sie die Vermittlung in der nächsten Woche gestalten soll!!

    Jetzt hoffen wir mal, dass wir gesund durch diese Zeit kommen,

    ganz liebe Grüße Uschi Friedmann und Una