Schapendoes Libertin's Kom Tess in voller Haarpracht

Sind wir doch einfach mal ehrlich! War es nicht,  unabhängig vom Wesen und den wunderbaren Eigenschaften eines Schapendoes,  doch nicht auch das Aussehen, das Sie  zu dieser Rasse geführt hat?! Ein Hütehund sollte es auf jeden Fall sein! Dazu nicht zu groß und ja, er sollte Haare haben. Ja, stimmt, werden Sie sagen und da sind Sie beim Schapendoes natürlich richtig!

Denn der  Schapendoes, den Sie sich nun als neues Familienmitglied ausgesucht haben,  gehört zu den langhaarigen Hütehunden. 

Sein Fell hatte einmal den Zweck, ihn gegen Wind und Wetter zu schützen, was heute natürlich nicht mehr nötig ist. Ich gehe einfach mal davon aus, keiner unserer Hunde lebt heute noch draußen oder im Stall bei den Tieren. Sie leben eng mit uns zusammen und schon deshalb sollte die Pflege eines Schapendoes nicht zu kurz kommen. Aber keine Sorge, richtig gemacht, sollte das  Ganze kein Problem für Sie sein!!


 Zum Thema Haar steht im Rassestandard:

Der Schapendoes hat ein dichtes Haarkleid mit genügend Unterhaar. Die Haare sind lang, gut sieben Zentimeter oder mehr im Bereich der Hinterhand. Sie sind nicht glatt, sondern leicht gewellt. Ausgesprochenes Kurzhaar ist nicht zulässig. Die Haare wachsen dicht aneinander, sie sind dünn und trocken, vor allem aber nicht seidig. Das Haarkleid hat die Neigung, da es lang ist, in Büscheln abzustehen, wodurch der Schapendoes besonders hinten einen großen Umfang hat. Der Schapendoes hat einen mächtigen Haarschopf, Schnauz und Bart.


Pluis: ein Schapendoes Rüde der in so gut wie allen Ahnen des Schapendoes zu finden ist.

So steht's im Rassestandard. Aber die Zeit und Zucht sind nun mal nicht spurlos an der Rasse vorbei gegangen und der Schapendoes hat heute sicher mehr als gut sieben Zentimeter langes Haar. Aber würden wir einem Schapendoes aus vergangener Zeit (links im Bild) auch nur eines Blickes gewürdigt haben? Für mich kann ich ganz ehrlich sagen: Nein!!

Also muss man sich auch mit der Pflege dieser Haare beschäftigen. Wie werden sie gekämmt, muss ich schneiden, wie ist das mit dem Baden, ja oder nein und ganz wichtig, wie gewöhne ich ihn an diese Pflegemaßnahmen. Welches Werkzeug, also Kämme, Bürsten stehen zur Verfügung und wie oft sollte er gekämmt werden.

Eine Menge Fragen sind das und ich werde mich bemühen, einige davon zu beantworten, obwohl ich kein Hundefrisör bin, sondern eben seit vielen Jahren Langhaarhunde kämme.


Drahtbürste
Metallkamm mit Griff
Metallkamm für Pflege
Schere
Effillierschere


Entfilzer
Entfilzer
Les Pooch Matt Zapper, Single, Rot
ActiVet / Les Pooch
Kamm Bürste Entfilzer
Entfilzer für wolliges Haar


Oben in den Bildern das nötige Werkzeug für die Haarpflege. Manches davon benötigt man eher selten, wie den Entfilzer. Ideal ist die Le Pooch oder ActiVet, mit der man schnell den Hund wieder in Form bringen kann. Sparen sie nicht am Werkzeug, das wäre ein Fehler. Qualität zahlt sich auch hier wie immer im Leben auch hier aus. So habe ich Kämme und Bürsten schon über viele Jahre und bis auf einen angeknabberten Griff ist es auch nach vielen Jahren noch voll einsatzfähig. Als Züchter besorge ich den Welpenkäufern meistens diese Erstausstattung in Punkto Pflege, was auch meistens gerne angenommen wird. Mein eigenes Werkzeug kaufe ich übrigens bei der Firma EHASO  https://www.ehaso.de/de/ aber es gibt natürlich auch andere hervorragende Bezugsquellen.

 

Unten auf dem Bild meine neuste Errungenschaft, um mir das Pflegen meiner Hunde zu erleichtern:

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Elektrischer Kämmtisch und Schapendoezen drauf

Ein Kämmtisch, elektrisch höhenverstellbar und ein neuer Blower! 

Die Hunde hatten sich sofort daran gewöhnt, rauf und runter, das macht doch Spaß!!

Beim Blower schauten sie etwas irritiert, aber wie sage ich immer: Watt mutt, dat mutt!!


Welpe an das Kämmen gewöhnen

Als nächstes und das absolute A und O bei der zukünftigen Pflege:

Die Gewöhnung an das Ganze!

 

Am einfachsten ist es, sobald der Welpe recht müde ist, ihn auf den Tisch zu setzen, drunter eine rutschfeste Decke (Drybed mit Antirutsch) Halsband bitte nicht vergessen, am Anfang hilft das beim sanften festhalten der Kleinen, er würde sonst munter vom Tisch springen

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Und vor allem: Nehmen Sie sich Zeit.

Sind Sie angespannt oder in Zeitnot, verschieben Sie die Übung besser!

Zusatz:

Ich werde immer gefragt, ob man auch einen erwachsenen Hund an diese Form der Pflege gewöhnen kann.

Dazu meine eindeutige Meinung: Klar geht das! Mit viel Geduld, im Grunde genauso wie bei einem Welpen, klappt auch das.


Warum ein Tisch? Erst einmal: Es schont unseren Rücken! Zweitens kann der Hund, groß geworden, uns nicht immer wieder davon krabbeln, was wieder ein unnötiges Eingreifen von uns nach sich ziehen würde. Ob es ein Trimmtisch sein soll, das hängt sicher auch von der Größe des Hundebesitzers ab.  Ich selbst lege meine Hunde auf einen normalen Tisch, rutschfeste Decke drauf, das reicht mir.

(Älter geworden, habe ich es mir etwas erleichtert, siehe Bild mit Kämmtisch oben!)

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Am Anfang der Pflege streichelt man den Welpen nur, dann geht man mit einer Bürste, es kann auch schon eine Drahtbürste sein, über Kopf und Körper.

Ganz ruhig, der Hund sollte sich entspannt hinlegen. So lässt er sich auch am Bauch berühren, alles ohne Stress und Zwang.

Und ganz wichtig in der Eingewöhnungsphase:

Der Welpe wird aus dieser Situation befreit, bevor er anfängt sich dagegen aufzulehnen! Manchmal sind es am Anfang nur kurze Momente/ Sekunden, das reicht aber schon.

Nach den Übungen kommt ein ein ruhiges Lob und die Leckerchen sollten auch nicht vergessen werden. 

Machen Sie diese Übungen regelmäßig.  Ziel ist es, diese  Zeiten langsam zu steigern. Fassen Sie seine Pfoten an,  die Zähne sollten auch schon kontrolliert werden, auch die Ohren nicht vergessen. Alles ruhig und ohne Hektik. Hat er das Ganze erst einmal begriffen, kann man ihn, sobald er sich dagegen auflehnt, mit sanfter, aber bestimmter Korrektur auch zum still halten "überreden". 

Noch mal meine Bitte: Nicht übertreiben, ihn aus der Situation befreien, wenn er ruhig und entspannt liegt.

Glauben Sie mir, diese ganze Mühe lohnt sich. Sie werden später dankbar sein, wenn Ihr Hund während der Haarpflege entspannt oder sogar schlafend diese nötigen Maßnahmen genießt.

Dieses, mal ruhig alles über sich "ergehen" lassen, kann man auch als Übung für einen Tierarztbesuch ansehen.

Hat unser Hund das erst einmal begriffen, wird es ihm in vielen Situationen den Stress nehmen.  


Schapendoes schläft bei der Pflege
Besser geht's nicht!

Hier noch ein Auszug aus meiner 

Schapendoes Broschüre

 

Die Pflege Ihres Schapendoes

 

 

Fell-Pflege

 

Wenn Sie sich für den Schapendoes als einen langhaarigen Hund entscheiden, so nehmen Sie damit auch die Verpflichtung auf sich, ihn regelmäßig zu kämmen. Denn in der Natur gibt es keine langhaarigen Hunde.

Sie wurden künstlich vom Menschen geschaffen. Deshalb muß der Mensch auch die notwendige Pflege, die das Tier nicht mehr alleine schaffen kann, übernehmen.

 

Bereits den Welpen gewöhnen Sie an die regelmäßige Fellpflege, indem Sie ihn anfangs täglich von Kopf bis Fuß, also auch an den Läufen und Pfoten und unter dem Bauch mit einer guten Drahtbürste bürsten. Läßt er sich das gefallen, reicht regelmäßiges Bürsten alle drei bis vier Tage bis zum Alter von sechs Monaten.

Denken Sie daran, das Kämmen fördert das Vertrauen zwischen Hund und Mensch.

 

Ab dem ersten Lebensjahr, bis sich das erwünschte festere Erwachsenenhaar gebildet hat, verfilzt der Schapendoes selbst bei  regelmäßiger Fellpflege sehr schnell. In diesem Zeitraum ist intensives, wöchentliches Kämmen angesagt. Holen Sie nur das lose, also tote Haar mit dem  Kamm gründlich heraus. Und denken Sie daran: Der Kamm muß bis auf Haut kommen! Nur so lässt sich das abgestorbene Haar entfernen.  Spätestens vom zweiten Lebensjahr ab, wenn er sein Erwachsenenfell gebildet hat, kommt man mit dem Kämmen alle zwei bis drei  Wochen aus. Der Zeitaufwand beträgt dann, je nach Fellqualität, zwanzig bis dreißig Minuten. 

Am einfachsten ist es, wenn Sie den Hund schon als Welpen zum Kämmen auf einen Tisch legen. Ideal ist dabei, auch wegen seiner besseren Arbeitshöhe, ein zusammenklappbarer Kämmtisch. Achten Sie aber darauf, daß der Welpe nicht hinunterfällt (am Halsband festhalten) und dadurch eine schlechte Erfahrung macht. Er soll sich auf dem Tisch so lange ruhig verhalten, wie Sie an ihm arbeiten. Das lernt Ihr Welpe aber nur, wenn Sie zu Beginn täglich mit ihm üben. Das funktioniert natürlich am Besten, wenn der Welpe müde ist. Benutzen Sie am Anfang die Drahtbürste, später dann auch den groben und feineren Kamm.

 

Leider sieht man immer wieder Schapendoezen, bei denen zwar die oberen Haarschichten schön gepflegt, die darunter aber total verfilzt sind.  In einem solchen Fall benötigen Sie einen Entfilzungskamm, dessen Schneiden an der dem Körper abgewandten Seite scharf wie Messer sind, um die Verfilzungen mit ziehenden Schneidbewegungen zu trennen und auszukämmen. Der Spezialkamm ist auf Ausstellungen und in guten Zoohandlungen erhältlich. Sollte kein Entfilzungskamm vorhanden sein, so zerteilen Sie die verfilzten Stellen, indem Sie den Knoten mit Daumen und Zeigefinger jeder Hand auseinanderziehen. Kämmen Sie dann mit dem groben Kamm die Verfilzungen vorsichtig heraus.

 

 Und so beginnen Sie mit der Fellpflege:

 

Zu Beginn der Fellpflege legen Sie das Tier auf die Seite. Ob Sie nun an den Hinterläufen oder am Kopf beginnen, ist eigentlich egal. Wichtig ist nur, daß Sie das obere Haar nach oben nehmen, um dann die darunter liegenden Haare gründlich durchzukämmen. Nehmen Sie erst die Drahtbürste, dann den groben Kamm. Setzen Sie den feinen Kamm nur dort ein, wo ein Ausdünnen der Haare vielleicht erforderlich erscheint. Das ist meistens am Hals nötig und hinter den Ohren. Auch der Kopf und der Bart lassen sich mit dem feineren Kamm besser pflegen. Ansonsten gilt, nachdem sich das Erwachsenenhaar gebildet hat: Die  Unterwolle wird möglichst geschont, ausschließlich das tote Haar beim Kämmen entfernt. Sie beginnen  am Kopf, d.h. Schnauze-, Backen- und Kinnbart, Ohren und Hals. Dann nehmen Sie sich die Beine vor und zwar von den Pfoten angefangen, in Partien langsam aufwärts bis zum Körper, und auch diesen portionsweise immer höher bis zum Rücken. Sie schlagen dabei das ganze Fell zuerst nach oben und holen es dann strähnenweise durch kämmen herunter. Je feiner die Strähnen, je intensiver und gründlicher ist die Pflege.

 

Dann wird der Hund auf die andere Seite gedreht und das ganze wiederholt. Zum Schluß stellen Sie ihn hin und kämmen Brust, Rücken und Hinterteil, auch unter der Rute, nochmals gründlich durch. Kontrollieren Sie auf jeden Fall auch die Haare zwischen den Pfoten und Ballen. Entstandene Verfilzungen sollten mit der Schere entfernt werden.

Auch im Winter bleibt der Schnee an diesen Härchen, zu Kugeln geballt, haften. Sie sollten auch dann lieber zur Schere greifen, wenn Sie längere Zeit mit Ihrem Tier im Schnee zubringen wollen. Es gibt aber auch den Trick, dem Hund vor dem Spaziergang die Pfoten mit Öl (Vaseline) einzureiben, damit der Schnee nicht kleben bleibt. Aber es gibt jetzt einen Spray zu kaufen: Vacker Tass, Pfotenschutzspray, 300 ml. 

Soll super helfen, ich selbst habe ihn noch nicht benötigt, Schnee ist im Rheinland seltens zu finden!

Sehr leicht verfilzt das Haar hinter den Ohren, zwischen den Schulterblättern sowie auf der Brust. Achten Sie also besonders auf diese Teile des Körpers. Das oft recht dichte Haar über den Augen wird  sehr oft einfach abgeschnitten, leider! Ausdünnen mit der Effilierschere ist die bessere Lösung und so erfüllen die Haare auch noch ihren eigentlichen Sinn, nämlich den Schutz der Augen vor Wind und anderen Einflüssen. 

Die Haare um den After können allerdings vorsichtig mit der Schere gekürzt werden. Das ist auf jeden Fall hygienischer.



Soll  man einen Hund baden, auch das werde ich sehr oft gefragt.

Also, bei uns gibt es  mindestens einmal im Jahr eine gründlichen Hundewäsche mit einem Hundeshampoo, rückfettend, ohne Zusatzstoffe, zur Zeit benutze ich Seife aus Lavaerde. Gründlich heißt bei mir: Auch  der Kopf und der später doch recht stattliche Bart werden  mit gewaschen. Solche Aktionen finden am besten in der warmen Jahreszeit statt. Der Markt, speziell in diesem Bereich der Hundepflege, hat sich allerdings in den letzten Jahren rasant entwickelt, so dass sie wirklich alles bekommen. Bademantel, Fön, noch besser ein so genannter "Blower", Shampoos, Conditioner und wer weiß noch was. Wer also möchte, der kann sich dabei so richtig austoben! 

 

Das neuste in diesem Bereich: Hundefriseure boomen!! Das sieht man schon daran, dass diverse Fernsehsender mit diesem Berufszweig Sendezeiten füllen!

 

Auch die Ohren-Pflege gehört zu einer sehr wichtigen Pflegemaßnahme

 

Bei jedem Kämmen sollten Sie die Ohren auf ihre Sauberkeit hin kontrollieren. Nur wenn es nötig ist, reinigen Sie die Ohrenwände mit einem beim Tierarzt erhältlichen Ohren-Reinigungsmittel. Hat Ihr Schapendoes sehr viele Haare vor und im Gehörgang, so können Sie diese ohne Schwierigkeiten auszupfen.  Dadurch wird die selbsttätige Reinigung/ Belüftung  des Ohres unterstützt. 


Werkzeug zur Zahnreinigung
Werkzeug zur Zahnreinigung

Gebiss-Pflege

 

Manche Hunde neigen zur Bildung von Zahnstein. Diese braungrauen Ablagerungen auf den Zähnen bewirken Zahnfleischentzündungen und auch Mundgeruch. Im fortgeschrittenen Zustand kommt es sogar zu Zahnverlust. Deshalb sollten Sie das Gebiß regelmäßig kontrollieren, und, wenn nötig, mit einer Zahnbürste oder speziellem Werkzeug (oben abgebildet)  reinigen. Auch hier hat sich der Markt entwickelt, elektrische Reinigungsbürsten für Hunde gibt es natürlich auch. Ob der Hund das allerdings mit macht?? Das ist hier die Frage und dann liegt die teure Anschaffung eventuell unbenutzt rum!

Als „natürliche Zahnbürste“ wirkt  übrigens das Nagen von geeigneten Hundeknochen, z.B. Kauhufe und sonstigem Knabberzeug wie Trockenfleisch. Warnen muss ich hier allerdings vor so genannten "Abwurfstangen", kleine Gehörne oder auch Stücke davon. Sie bestehen aus Kalk und schaden dem Hundegebiss nur!!  

Hat sich im Laufe der Zeit dennoch starker Zahnbelag gebildet, bleibt wirklich nur noch die Reinigung der Zähne durch den Tierarzt. Das Ganze läuft dann natürlich nur unter Narkose, also besser gut pflegen!  

Es gibt heute auch Mittel auf dem Markt, die sollen den Zahnstein wohl minimieren, probieren Sie es aus, ich selbst bin mehr für eine regelmäßig von mir ausgeführte Reinigung des Hundegebisses. Ultraschallzahnbürsten für Hunde gibt es auch, es gibt eben nichts was es nicht gibt! 

Man muss schon selbst abwägen, was macht mein Hund mit und was nicht!


Schapendoes mit wehenden Haaren

Das wär's jetzt erst einmal!

Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass es unterschiedliche Methoden der Pflege gibt.

Es führen nun mal viele Wege nach Rom!

Aber egal wie es gemacht wird, hat man wie oben abgebildet einen Schapendoes mit so wehendem Haar, dann hat man es wohl richtig gemacht!

Ich wünsche allen Lesern gutes Gelingen!